Spuren des Leidens: Über Verlust und Wiederfinden der Identität in W.G. Sebalds Austerlitz


Sunar H. Ş.

Jüdische Lebenswelten im Diskurs, Leyla Coşan,Mehmet Tahir Öncü, Editör, Logos Verlag Berlin, Berlin, ss.249-260, 2021

  • Yayın Türü: Kitapta Bölüm / Araştırma Kitabı
  • Basım Tarihi: 2021
  • Yayınevi: Logos Verlag Berlin
  • Basıldığı Şehir: Berlin
  • Sayfa Sayıları: ss.249-260
  • Editörler: Leyla Coşan,Mehmet Tahir Öncü, Editör
  • İstanbul Üniversitesi Adresli: Evet

Özet

Şebnem Sunar (Istanbul)

 

 

Abstract (English)

Traces of suffering: On Identity Loss and Recovery in W.G. Sebald’s Austerlitz

 

In Austerlitz, W.G. Sebald’s last work, we accompany the protagonist on a journey of self-discovery, digging for both memories and identity. It is the story of a traumatized person named Jacques Austerlitz, who is torn between his repressed memories and the collective memory. As a child, he escaped the anti-Semitic terror. He survived the Holocaust physically but has remained a victim and suffered the symptoms of trauma for the rest of his life. Austerlitz, who wanders through the metropolises of Europe, tries to restore his original identity in order to reconstitute a biography which was stolen from him as a Holocaust survivor. In this paper, I would like to highlight the identity as a space of suffering which is triggered by such an experience of loss. Based on this background, the aim of this study is to show how Austerlitz reconstructs a fictional biography from personal and cultural memory fragments which is nevertheless true.

Keywords: Trauma, memory, identity, W.G. Sebald, Austerlitz

 

 

Abstract (Deutsch)

Spuren des Leidens: Über Verlust und Wiederfinden der Identität in W.G. Sebalds Austerlitz

 

Austerlitz, das letzte Werk von W.G. Sebald, handelt von der Reise der Selbstfindung, einer Suche nach Erinnerungen und Identität. Es ist die Geschichte eines traumatisierten Menschen namens Jacques Austerlitz, der zwischen seinen verdrängten Erinnerungen und dem kollektiven Gedächtnis hin- und her gerissen ist. Als kleiner Junge entkommt er dem antisemitischen Terror. Er überlebt den Holocaust zwar physisch, leidet aber als Opfer für den Rest seines Lebens unter den Symptomen des Traumas. Austerlitz, der auf der Suche nach seinen Wurzeln und seiner Herkunft durch die Metropolen Europas wandert, versucht seine ursprüngliche Identität wiederherzustellen, um schließlich eine Biographie zusammenzustellen, die ihm als Holocaustüberlebender geraubt wurde. In der vorliegenden Arbeit wird intendiert, die Identität als Ort des Leidens hervorzuheben, die durch eine solche Verlusterfahrung ausgelöst wird. Ausgehend von diesem Hintergrund soll gezeigt werden, wie sich Austerlitz aus Erinnerungsfragmenten und kulturellen Gedächtnisbruchstücken eine erfundene Biographie rekonstruiert, die dennoch wahr ist.

Schlüsselwörter: Trauma, Gedächtnis, Identität, W.G. Sebald, Austerlitz